Milben bei Wellensittich – So werden sie bekämpft!
Inhaltsverzeichnis
Welche Milben hat ein Wellensittich? Beim Befall von Milben beim Wellensittich unterscheidet man verschiedene Milbenarten. Dazu zählen die Luftsackmilbe, die Räudemilbe, die Vogelmilbe, die Grabmilbe und die Federmilbe. Je nach Art der Milbe wirtet sie sich als Parasit unterschiedlich ein. Die Federmilbe lebt an den Federkielen, dem Federbalg oder der Federfahne selbst. Die Federmilbe zählt zu den permanenten Parasiten, sprich sie hält sich immer auf dem Wellensittich auf. Dort ernährt sie sich von abfallenden Gewebesubstanzen.
Häufiger werden Wellensittiche allerdings von den Räudemilben befallen. Diese leben an den hornreichen Regionen des Vogels, also den Beinen, der Kloake, den Augenlidern, der Wachshaut und auch dem Schnabel. Diese Milben werden oft auch als Schnabelmilben bezeichnet. Nicht permanent auf dem Wellensittich lebt die rote Vogelmilbe. Sie zieht sich tagsüber im Käfig oder Umfeld des Vogels zurück und krabbelt nur nachts auf den Wellensittich. Sie ernährt sich vom Blut des Vogels. Im Gegensatz zu allen anderen Milben lebt die Luftsackmilbe im Inneren des Wellensittichs. Allerdings sind Wellensittiche von dieser Milbenart relativ selten betroffen. Dabei kann die Luftsackmilbe den Wellensittich im ganzen Atmungstrakt, also von Nase bis in die Lunge befallen.
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Wo kommt der Wellensittich mit Milben in Kontakt?
Doch wie tritt der Milbenbefall eigentlich auf? Die Federmilbe wird ganz einfach durch den direkten Kontakt befallener Vögel übertragen. Die Räudemilbe wird durch die Schnabelfütterung übertragen – sprich die Eltern übertragen die Milbe auf den Nestling. Die rote Vogelmilbe findet man meist nur in der freien Natur und dort in Baumrinden oder verlassenen Vogelnestern. Diese Milbe befällt die Vögel aktiv. Sie wandert ab und setzt sich am Vogel an. Da die rote Vogelmilbe auch andere Säugetiere sowie den Menschen als Wirt benutzten, ist es auch denkbar, das diese die Milbe aus der Natur mit nach Hause bringen. Durch das gegenseitige Füttern aber auch indirekt durch Wasser oder Luft wird die Luftsackmilbe übertragen. Tiere erkranken oftmals nach Vogelbörsen, Ausstellungen oder bringen die Milbe aus der Zoohandlung mit.
Wie schütze ich meinen Wellensittich vor Milbenbefall?
Grundsätzlich sollen Wellensittich nicht mit anderen Wildvögeln in Kontakt kommen. Regelmäßige Besuche beim Tierarzt können einen Milbenbefall zudem schnell erkennen lassen. Eigentlich ist für den Halter eines Wellensittichs ein Befall nur schwer vorbeugbar. Die sogenannte Grabmilbe befällt meist Tiere mit einem geschwächtem Immunsystem, deshalb sollten die Vögel nur wenig Stress ausgesetzt werden, so bleibt das Immunsystem intakt.
Milben beim Wellensittich erkennen – Welche Anzeichen gibt es?
Ein Befall von Milben ist relativ gut zu beobachten, vor allem im fortgeschrittenen Stadium. Der Wellensittich ist zu Beginn des Befalls meist unruhiger und er putzt sich vermehrt. Das Vogelgefieder wird struppig und glanzlos. Die sogenannten Fraßspuren zeigen sich durch Schäden an den Federn. Zusätzlich sind bei der Federmilbe auch Federflecken, also Flecken auf dem nicht mehr glänzenden Gefieder zu erkennen, kleine Löcher fallen zudem auf. Weiterhin treten oft auch Hautentzündungen auf. Durch Befall der Räudemilbe verändern sich die hornhaltigen Stellen des Wellensittichs. Milben am
Schnabel vom Wellensittich sind relativ schnell erkennbar. Dabei wird die Hornhaut grau-gelblich und schwammartig. Weiterhin sind die gebohrten Gänge der Milbe als kleine Löcher erkennbar. Die Veränderungen beginnen oft am Schnabelrand und breiten sich dann über den ganzen Schnabel, den Augen, der Kloake und den Füßen der Tiere aus. Im späten Verlauf des Befalls verändern sich die Zehen und der Schnabel. Unter diesen Veränderungen leidet der Vogel meist stark. Gerade die rote Vogelmilbe ist für den Wellensittich stark belastbar, sie reduziert das Allgemeinbefinden erheblich. Diese Milbe entzieht dem Wellensittich Blut. Die betroffenen Vögel werden äußerst unruhig, außerdem müssen sie sich ständig kratzten. Meist ist die Haut entzündet. Da die Luftsackmilbe den Atmungstrakt befällt, fällt dem Besitzer häuft auf, dass der Wellensittich weniger pfeift, nicht selten knackst der Vogel nur noch. Auch Erbrechen, trockenes Würgen und starkes Kopfschütteln können auf einen Befall hindeuten. In Extremfällen bekommt der Wellensittich so wenig Luft das er stirbt.
Die Behandlung – Mittel gegen Milben beim Wellensittich
Unter Umständen kann der Milbenbefall auch selbstständig behandelt werden. Gerade bei den Grabmilden ist Paraffinöl eine gute Lösung. Dieses Öl verstopft die Bohrlöcher in der Grabmilbe die Eier ablegt, diese ersticken dann darin. Allerdings darf das Bestreichen des Wellensittichs mit diesem Öl nur unter besonderer Vorsicht geschehen. Wenn das Paraffinöl in den Schnabel oder das Auge des Tieres gelangt kann dies für den Wellensichtig Verdauungsprobleme oder Schmerzen bedeuten. Die Behandlung mit Öl sollte mehr als vier Wochen durchgeführt werden, nur dann kann der Halter sicher sein, dass auch alle Eier erstickt sind. Eine selbstständige Behandlung des Wellensittich sollte nur dann durchgeführt werden, wenn der Vogelhalter davon wirklich Ahnung hat. Ein im Handel speziell erhältliches Milbenmittel für Wellensittiche ist nicht wirklich ratsam. Denn häufig schaden diese Mittel nicht nur den Milben sondern auch dem Wellensittich. Bei einem Milbenbefall sollen Tierhalter am besten den Weg zum Tierarzt aufsuchen. Dieser kann ein spezielles Medikament verordnen. Dazu zählen gerade Medikamente mit dem Wirkstoff Ivermectin. Im Handel ist das Präparat beispielsweise als Stronghold oder Ivomec erhältlich. Dieses Medikament wird in den Nacken des Wellensittichs getupft. Allerdings ist auch hier Vorsicht geboten. Eine Überdosierung oder falsche Anwendung kann zum Tod des Vogels führen.
Wie kann ich Milben bei Wellensittichen vorbeugen?
Grundsätzlich gibt es zur Vorbeugung von Milben drei wichtige Regeln die beachtet werden sollten. Zum einen regelmäßige Tierarztbesuche, die Vermeidung von Aufregung und Stress zur Stärkung eines guten Immunsystems und die Fernhaltung des Vogels von möglicherweise befallenen Wildvögeln. Hausmittel sind meist nicht wirksam, bei starkem Befall wirken sie ohnehin nicht mehr. Milben bei Wellensittiche sollten daher immer professionell über den Tierarzt behandelt werden.
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Sind Milben beim Wellensittich auf den Menschen übertragbar?
Von allen Milbenarten ist nur die rote Vogelmilbe auf den Menschen übertragbar, alle anderen Arten sind für den Menschen nicht ansteckend.
Wieviel kostet die Milben-Behandlung beim Tierarzt?
Bei einem bestehenden Milbenbefall liegen die Behandlungskosten für einen Tierarztbesuch bei circa 20 bis 30 Euro. Dieser kann dann ein Milbenspray für Wellensittiche je nach Befall verordnen und die Handhabung erklären.
Fazit:
Wer die Verantwortung für einen Wellensittich übernimmt, sollte auch den Gang zum Tierarzt nicht vergessen. Ein Milbenbefall ist für den kleinen gefiederten Freund häufig mit vielen Qualen verbunden. Mit der richtigen Vorsorge und gegebenenfalls guten Therapie kann den Tieren diese Last abgenommen werden. Milben bei Wellensittiche sind für das Tier kein Spaß und können unter Umständen sogar tödlich sein.